Der
integrierte Versorgungsvertrag -„Münchner Modell"- wurde 2005 initial
zwischen dem Centrum für
Disease Management, dem Verein Münchner
Nervenärzte und Psychiater e.V. und dem Landesverband
der Betriebs-
krankenkassen Bayern geschlossen. Weitere Krankenkassen können
inzwischen dem Vertrag beitreten.
Inhaltlich
konzentriert sich das Modell auf zwei Bereiche:
Die
Verbesserung der rezidivprophylaktischen Compliance schizophrener und
depressiver Patienten und die engere Abstimmung zwischen ambulantem
und stationärem
Behandlungssektor.
Auf
Basis einer individuellen Compliance-Diagnostik wird jedem Patienten ein
auf
seine Compliance-Defizite zugeschnittenes Programm angeboten, das ihm
dabei
hilft, eine konsequente Rückfallschutzbehandlung durchzuführen,
seine
Lebensqualität zu steigern, sowie Krankenhausaufenthalte und
Arbeits-
unfähigkeitszeiten zu vermeiden.
Eine
Zwischenauswertung der ersten 450 ins Programm eingeschlossenen
Patienten über
einen 2-jährigen Verlauf ergab, dass durch dieses
Versorgungsmodell - nach
Abzug seiner zusätzlichen Kosten - mindestens
50% der Behandlungskosten
eingespart werden. So kam es im Durchschnitt
durch die Teilnahme am Programm zu
einer Reduktion der in Anspruch
genommen Krankenhaustage um 70%. Zusätzliche
Einsparungen wurden bei
den depressiven Patienten im Bereich der
Arbeitsunfähigkeitskosten erzielt.
Das
Programm stößt bei Patienten und ihren Angehörigen, aber auch bei
den
mitwirkenden 75 niedergelassenen Nervenärzten und den Kliniken auf
eine hohe
Akzeptanz, weil sich die Lebensqualität der teilnehmenden
Patienten deutlich
besserte.
Das „Münchner Modell" unterscheidet sich in einigen entscheidenden
Aspekten von anderen integrierten Versorgungsmodellen für diese
Indikationen.
Es ist ein sehr schlankes Modell, das sich auf einige
wenige, aber sehr
wirksame Compliance verbessernde Maßnahmen
konzentriert, die in der
Regelversorgung problemlos implementiert
werden können.
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